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Marktforschung: Haben Print-Beilagen 2022 noch Relevanz?

Kaum ein Tag vergeht aktuell ohne Neuigkeiten rund um den Prospekt und seine Zukunft. Gegner des bewährten Leitmediums führen dabei oft das Vorurteil an, dass dieses regelmäßig ungelesen im Papiermüll landet. Entspricht dieses Bild aber auch der Realität? Sorgen Prospekte für eine unnötige Füllmenge von Briefkästen? Jüngste Markforschungsergebnisse des BVDA und Spectos nehmen die gegenwärtige Bedeutung von Anzeigenblättern sowie Prospekten genauer unter die Lupe: Der Prospekt ist nach wie vor der Liebling im heimischen Briefkasten. Ob das auch in Zukunft so bleibt, wird nur die Zeit zeigen. Einen Blick in die Zukunft der Angebotskommunikation wirft das EHI Retail Institute mit der Szenario-Studie Handel 2035 aber schon heute.

Reihe mit Briefkästen an der Straße

BVDA: Leserakzeptanz-Studie 2022

Titelbild BVDA Leserakzeptanzstudie

Gemeinsam mit dem Insititut für Demoskopie Allensbach hat der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) die Akzeptanz und Nutzung von Anzeigenblättern und Prospekten untersucht. Auch die gesellschaftliche und regionale Relevanz der Anzeigenblätter und Prospekte, gerade für den lokalen Handel, wird durch die Studie hervorgehoben.

Besonders schätzen LeserInnen den kostenfreien Erhalt sowie die Ankündigung regionaler Veranstaltungen, Kleinanzeigen aus der Region und ausführliche Serviceinformationen. Durch die flächendeckende Verteilung erhalten 83% der Bevölkerung eines oder mehrere Anzeigenblätter, 40% geben an, diese regelmäßig wöchentlich zu nutzen.

Die große Mehrheit will am gedruckten Anzeigenblatt festhalten – müssten sich Anzeigenblattleser zwischen dem Erhalt im Briefkasten oder einem Digital-Prospekt per Newsletter wählen, entschieden sich 69% für den gedruckten Prospekt.

Spectos: Briefkasten Monitor 2022

Im „Briefkasten Monitor“ untersucht der Dresdner Datenspezialist Spectos jährlich die Einstellung der Deutschen zur Briefpost sowie unadressierter und adressierter Haushaltswerbung. Und auch dieses Jahr zeichnet sich deutlich ab: Eine Zukunft ohne den bewährten und beliebten Briefkasten können sich ein Großteil der befragten Probanden altersübergreifend nicht vorstellen. So ist sich das Gros auch sicher: In den nächsten 10 Jahren werden wir uns nicht von Briefpost verabschieden.

Bei den beliebten Sendungen im heimischen Briefkasten zeigt sich deutlich, dass Werbung unter VerbraucherInnen beliebt und erwünscht ist – und das generationsübergreifend. Vorreiter in puncto Beliebtheit ist dabei mit 80% die Werbungwurfsendung aus der Lebensmittelbranche, 41% freuen sich über Werbeinformationen aus dem Bau- und Gartenbedarf.

Der Briefkastenmonitor zeigt zudem: Sowohl altersübergreifend als auch unabhängig von der Region möchten die meisten Probanden Werbesendungen erhalten und haben entsprechend keinen „Werbung unerwünscht“-Aufkleber auf ihrem Briefkasten.

Grafik Briefkasten Monitor 2022

EHI Retail Institute: Die Zukunft der Angebotskommunikation

Gemeinsam mit ExpertInnen aus dem Handel und der Dienstleistungsbranche, darunter auch MEDIA Central und Offerista, hat das EHI Retail Institute acht alternative Zukunftsbilder entworfen und mit diesen möglichen Szenarien einen Blick in die Zukunft der Angebotskommunikation bis zum Jahre 2035 geworfen. Sneak-Peak gefällig?

Szenario Club Eco System:

Zielgruppenorientierte Händler-Netzwerke kreieren emotionale Partnerschaften mit Mehrwert. Die Voraussetzung hierfür ist eine Wohlstandsgesellschaft, in der die Konsumbereitschaft freudig steigt. Wichtig ist KonsumentInnen in diesem Szenario der Mehrwert: So will der Kunde im Heimtierbedarf nicht nur Futter kaufen können, sondern freut sich, bei der Shoppingtour auch den Tierfriseur- oder Tierarztbesuch beim selben Händler abzudecken.

Szenario Hyper Transparency:

Das ökonomische Umfeld ist in diesem Szenario von großer Unsicherheit geprägt und wirkt somit als Motor für ein preisorientiertes Konsumumfeld. Die Verfügbarkeit und Preise von Konsumgütern gelten als zentrale Kriterien, die direkte Beziehung zwischen Kunde und Händler leidet unter einer kommunikativen Disintermediation und wird durch digitale Einkaufsagenten ersetzt.

Titelbild EHI Studie Zukunft Angebotskommunikation

Neugierig geworden? Die jeweiligen Studien finden Sie in Gänze auf den Websiten von Spectos, dem BVDA und dem EHI Retail Institute. Weitere Marktforschungserkenntnisse aus dem Gebiet der Angebotskommunikation haben auch wir in Kooperation mit dem IFH Köln in unseren diesjährigen Studien „Die Bedeutung des Prospekts 2022“ und „It’s a match – Kanäle der Angebotskommunikation und ihr crossmediales Zusammenspiel“ für Sie!

Gerne steht Ihnen unser Experte Palle Presting für Anfragen rund um das Thema Marktforschung zur Verfügung und freut sich auf ein Gespräch mit Ihnen!